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Die wichtigsten Online Marketing Kanäle, die Sie kennen sollten

Von
Simon Marqua

Aktualisiert am 18.08.2022
Lesedauer: 15 min
Die wichtigsten Online Marketing Kanäle, die Sie kennen sollten

In den letzten Jahren ploppten unzählige Online-Werbemöglichkeiten auf  – und mit jeder neuen Plattform, mit jedem neuen Netzwerk, mit jedem neuen Format entstehen neue Optionen. Hier ist es schwer, den Überblick zu behalten. Die Wahl der richtigen Kanäle entscheidet oftmals zwischen Erfolg und Misserfolg. Dieser Artikel soll Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten bieten und die wichtigsten Online Marketing Kanäle vorstellen. Es lohnt sich ebenfalls ein Blick das Themenfeld Attribution Modelling zu werfen.

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Ein Online Marketing Kanal ist eine Quelle oder eine Gruppe an Quellen, über die ein Website-Betreiber Besucher für seine Website generiert.

Die Rolle von digitalen Marketing Kanälen im Online Marketing

Die wichtigsten Stufen, die Nutzer:innen bis zum Kauf eines Produktes durchlaufen, sind:

  1. Zunächst bekommen Nutzer:innen ein Werbemittel (z.B. eine Google Ad) angezeigt. Dies wird als Impression gezählt. Die Anzahl der Impressionen sagt also aus, wie viele Nutzer:innen ein Werbemittel gesehen haben. Die Klickrate (CTR) stellt den Anteil der Nutzer:innen dar, die tatsächlich darauf klicken und somit die Website des Werbetreibenden betritt.
  2. Anschließend müssen Nutzer:innen zum gewünschten Abschluss (Conversion), z. B. ein Kauf, angeregt werden. Dazu muss die Website (Shop, Landing Page etc.) die durch das Werbemittel geweckten Erwartungen erfüllen, also die Nutzer:innen abholen und weiterführen.
  3. Gelingt dieser Prozess überdurchschnittlich gut, steigt die Conversion Rate und damit auch der durchschnittliche Wert eines Klicks. Dadurch ist der Werbetreibende wieder in der Lage, höhere Kosten für die Darstellung und Positionierung seiner Werbemittel zu tragen. Eine hohe Conversion Rate sorgt daher für einen direkten Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.
  4. Der tatsächliche Wert eines Kunden übersteigt dabei den Wert eines einzelnen Verkaufs. Als Stufe 4 (in der Darstellung nicht abgebildet) könnte daher After-Sales oder das Customer Relationship Management angesehen werden.

Stufenmodell bis zur Conversion

Die wichtigsten Online Marketing Kanäle

Die Abgrenzung zwischen verschiedenen Online Marketing Kanälen ist in der Branche nicht einheitlich. Unsere eigene Einteilung orientiert sich an unseren eigenen Erfahrungen aus der praktischen Arbeit mit Kunden. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten digitalen Marketingkanäle vor.

SEO

Die Basis jeder Suchmaschine stellt der verwendete Suchalgorithmus dar, denn die von Nutzer:innen wahrgenommene Qualität einer Suchmaschine hängt vom verwendeten Algorithmus und der Darstellung der organischen Ergebnisse ab. 

Die organischen Suchergebnisse rücken aufgrund von Anzeigen und Blended Search zunehmend in den Hintergrund. Bei der weitverbreiteten Bildschirmauflösung von 1280x768 Pixeln sind nur noch zwei organische Suchergebnisse zu sehen, ohne dass der Benutzer „scrollt“. Zum Vergleich: Dagegen sind insgesamt vier Anzeigen plus ggf. zusätzliche Google Shopping Einblendungen sichtbar. 

Zur Verbesserung der eigenen Website in den organischen Suchergebnissen müssen gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die von der Suchmaschine wahrgenommene Relevanz zu steigern (=Suchmaschinenoptimierung). SEO gliedert sich in On-Site und Off-Site Optimierungen. Damit Sie die richtigen SEO-Maßnahmen einsetzen, haben wir eine 7-Schritte-Anleitung zu einer zeitgemäßen SEO-Strategie für Sie verfasst: SEO-Strategie 2021: In 7 Schritten zum Erfolg

On-Site Optimierungen: Optimierungen der eigenen Inhalte und der Website, wodurch bessere Platzierungen in der Suchmaschine erzielt werden können.

Off-Site Optimierung:  Umfasst die Generierung von Links, die von fremden Seiten auf die eigene zeigen. Je höher die von der Suchmaschine wahrgenommene Reputation der verlinkenden Seite ist, desto größer ist die positive Wirkung des Links. Dieses Bewertungssystem, das Google gegen Ende der 90er Jahre zu einer hohen Popularität verholfen hat, ist unter dem Namen PageRank bekannt geworden.

Aufgrund der großen Wirkung dieser Verlinkungen hat sich neben Google Ads inzwischen ein eigener Markt entwickelt, auf dem Verlinkungen, abhängig von der geschätzten Bewertung der verlinkenden Seite, für hohe Summen verkauft oder vermietet werden. Dieser Markt ist von Google natürlich nicht gewollt: Erkannte kostenpflichtige Verlinkungen können daher mit sog. Penalties, also Abstrafungen für Quell- und Zielseite einhergehen.

SEA

Das Geschäftsmodell von Suchmaschinen basiert auf der Schaltung von Werbeanzeigen. Die Maßnahme zur Erstellung von Werbeanzeigen auf Google (dazu gehören auch Kampagnenplanung und Kostenoptimierung) nennt sich Search Engine Advertising (SEA).

Das in der Sponsored Search verwendete Preismodell nennt sich Cost-per-Click (CPC) oder auch Pay-Per-Click (PPC). Hier bietet der Werbetreibende auf die von ihm ausgewählten Suchbegriffe (Keywords), bei denen seine Anzeige über oder rechts neben den Suchergebnissen erscheinen soll und legt dabei einen maximalen Klickpreis (max. CPC) fest.

Der bei einem Klick auf die Anzeige tatsächlich zu zahlende Betrag und die Position der Anzeige (je höher der Anzeigenrang, desto höher die Klickwahrscheinlichkeit) werden durch eine verdeckte Zweitpreisauktion festgelegt: Der Werbetreibende mit dem höchsten Gebot zahlt also für die erste und bestplatzierte Anzeigenposition den Preis, den der dahinterliegende Werbetreibende geboten hat.

Mit in die Auktion fließt, neben dem max. CPC, auch der sogenannte Qualitätsfaktor des Keywords mit ein. Dieser ist teilweise davon abhängig wie häufig eigene Anzeigen im Verhältnis zur Konkurrenz angeklickt werden. Man spricht von der Klickrate oder Click-Through-Rate (CTR). Je höher diese ist, desto relevanter scheint die Anzeige zu sein, sodass Google zugunsten der Relevanz (und des eigenen Umsatzes) einen Vorteil gewährt. Auch ausschlaggebend für den Qualitätsfaktor ist die Nutzererfahrung mit der Landingpage.

Mobilgeräte optimierte Landingpages, schnelle Ladezeiten sowie eine klar kommunizierte & konsistente Werbebotschaft sind Indikatoren, welche die Conversion-Rate anheben können. Diese spricht dafür, dass Nutzer sich gut auf der Landingpage zurechtfinden.

Google Ads

Google Shopping

Jeder, der schon mal etwas über die Google-Suche gesucht hat, hat vermutlich auch schon Google Shopping-Anzeigen gesehen. Sie erscheinen, zusätzlich zu den Textergebnissen, entweder ganz oben auf der Suchergebnisseite, oder rechts neben den Suchergebnissen. 

Es handelt sich um bezahlte Produktanzeigen, die sich unter anderem aus der Bezeichnung, dem Bild und dem dazugehörigen Preis eines zum jeweiligen Suchbegriff passenden Produktes zusammensetzen.

Googleshopping Beispiel Tischtennis-Set

Anders als bei den bezahlten Textanzeigen können Werbetreibende nicht über das Bieten auf bestimmte Keywords entscheiden, bei welchen Suchbegriffen ihre Produkte erscheinen sollen. Stattdessen ist es notwendig, Google einen sogenannten Produktdatenfeed, eine stets aktuelle Liste aller Produkte, inklusive wichtiger Zusatzinformationen, wie neben den bereits oben genannten Bausteinen z.B. für Modeartikel, auch Farbe und Größe des Produktes, zur Verfügung zu stellen. 

Basierend darauf beurteilt Google, ob und wie relevant die Produkte für den jeweiligen Suchbegriff sind. Zusätzlich dazu ist natürlich auch das abgegebene Klickpreisgebot, wie bei den bezahlten Textanzeigen, für die Ausspielung relevant.

Googleshopping Beispiel Handykette

Search Ads & Dynamic Search Ads

Textbasierte Textanzeigen, auch Search Ads genannt, gehören zu den besten Möglichkeiten, Online-Nutzer:innen zu erreichen. Und das auf eine sehr effektive Art & Weise: Die Anzeige wird genau dann ausgespielt, wenn der eingegebene Suchbegriff die zur Anzeige passende Suchintention widerspiegelt.

Eine Textanzeige besteht aus

  • drei Anzeigentiteln,
  • zwei Textbausteinen, welche jeweils auf eine maximale Zeichenanzahl beschränkt sind
  • sowie einer Landing Page, auf welche die Anzeige verweist.

Diese Bausteine können vom Werbetreibenden individuell auf die zu bewerbenden Produkte und Dienstleistungen angepasst werden. Mithilfe von Keywords wird die Anzeige nun so ausgerichtet, dass sie in den richtigen Momenten im Optimalfall ganz oben auf der Suchergebnisseite ausgespielt wird.

Eine Dynamic Search Ad, abgekürzt auch als DSA, ist eine geeignete Variante, um Anzeigen einfach und schnell zu erstellen. Eine DSA benötigt nämlich weder Anzeigentitel noch eine Landingpage. Nicht einmal Keywords werden einer Anzeige zugeordnet.

Sie müssen lediglich eine Beschreibung zur Dienstleistung oder dem Produkt einbauen, welches Sie bewerben wollen. Es gibt verschiedene Ausrichtungsmethoden:

  • die Auswahl bestimmter URLs, auf welche die DSA ausgerichtet ist
  • die Auswahl von Produktkategorien, welche beworben werden sollen
  • etc.

Daraufhin schaut sich Google den Inhalt der Website an, scannt diese nach relevanten Keywords in Überschriften und Textabschnitten und erstellt automatisch eine auf den Suchbegriff passende Anzeige.

DSAs bieten aufgrund dieser Funktion mehrere Vorteile: 

  1. Zeitersparnis: Es müssen nicht jedem einzelnen Produkt auf der Website Keywords, Gebote und Anzeigentexte zugeordnet werden.
  2. Neue Keywords: Aus den aufgelisteten Suchbegriffen können Werbetreibende potenzielle Keywords erkennen, auf welche sie bis dato noch nicht geboten hatten.
  3. Zusätzliche Zugriffe auf die Website: Es eröffnen sich neue Werbechancen, auf die noch keine Keywords ausgerichtet sind, welche sich aber aus den Inhalten der Website ergeben.

Display Advertising

Als sogenanntes Display Advertising (auch Display Marketing oder Banner Advertising) werden Anzeigen bezeichnet, die meistens in Form von Bannern auf Websites zu finden sind. Auch eine Einblendung von Textanzeigen statt Bannern oder Videos ist möglich.

Im Gegensatz zur Sponsored Search muss sich die Werbeplattform in diesem Fall die Erträge mit dem Betreibenden der Website, auf der die Werbung eingeblendet wird, teilen. Im Fall von Google erhält der Betreibende der Website 68 % des erzielten Erlöses.

Beim Display Advertising bietet Google neben CPC auch das Modell CPM (Cost-Per-Mille oder auch Tausend-Kontakt-Preis) an, bei dem der Werbetreibende nicht für jeden Klick, sondern einen festgelegten Betrag für jeweils 1.000 Einblendungen zahlt. Hintergrund für das alternative Preismodell ist die weitverbreitete Verwendung dieses Kanals zur Steigerung der Markenbekanntheit (Brand Building bzw. Brand Awareness).

Aufgrund geringerer Klick- und darüber direkt erzeugter Verkaufszahlen wird Display Advertising häufig als unrentabel wahrgenommen. Untersuchungen weisen allerdings auf eine deutliche Steigerung der Conversion Rate hin, wenn Sponsored Search mit Display Anzeigen kombiniert wird.

Ein wichtiger Einflussfaktor bezüglich des Werbeeffekts von Display Advertising ist die Häufigkeit der Einblendung pro Benutzer. Eine zu hohe Frequenz kann dafür sorgen, dass das Kaufinteresse sinkt anstatt zu steigen, was besonders bei fehlender Themenrelevanz eintritt.

Um diesen negativen Effekt zu verhindern, bieten Werbeplattformen wie z.B. Google die Möglichkeit des sogenannten Frequency Cappings an, mit dem die Anzahl der Einblendungen pro Benutzer limitiert werden kann. Auf wie viele Impressionen Sie Ihre Bannerwerbung beschränken sollten, erfahren Sie in unserem Artikel Google Display Ads: In 4 Schritten zur perfekten Anzeige.

Native Display Ads

Während Display Ads in der Regel außerhalb des redaktionellen Umfelds von Webseiten platziert werden, sind Native Ads die Chamäleons unter den bezahlten Display Formaten. Sogenannte Advertorials sind in Printmedien ein gängiges Mittel, um bezahlte Themen zu platzieren. Diese Strategie machen sich Online Marketer zunutze, indem sie das Vorgehen kopieren und in die Onlinewerbung übertragen. 

Demzufolge versteht man unter Native Display Ads bezahlte Anzeigen, welche mit dem Inhalt der Webseite zusammenhängen und stark an das Seitenlayout angepasst sind.

Auch, wenn sich Display Ads und Native Ads in Ihrer Darstellung unterscheiden, müssen Sie beide Werbeformate stets als Werbung kennzeichnen.

Mit Native Display Ads platzieren Sie Werbung, die nicht von Adblockern erkannt wird. Dabei stört das Format nicht den Lesefluss der Nutzer:innen, da sie den Inhalt nicht gleich als Werbung erkennen oder gar abwerten.

Zudem ist der Anspruch der Werbetreibenden, einen Mehrwert für die Leser:innen zu bieten. Durch die angepasste Platzierung und den sorgsam aufbereiteten Inhalt überträgt der eigentliche Webseiten-Inhalt seine Glaubwürdigkeit auf die Werbung – das verstärkt die Werbewirkung.

Unterschiedliche Native Advertising Formate leiten die Nutzer:innen auf Zielseiten oder bezahlten Content weiter.

Beispiel von Display Ads und Native Display Ads anhand der Seite wetter.com

Das Bild zeigt den Unterschied von Display Ads (rechts) und Native Display Ads im direkten redaktionellen Umfeld

Beliebte Plattformen, um Native Display Ads zu schalten, sind zum Beispiel Taboola oder Outbrain. Als Gebotsstrategie können Sie bei den meisten Plattformen zwischen smart und fixed Bidding auswählen. Die Abrechnung erfolgt über den herkömmlichen CPC.

Durch die hohe Anzahl an Platzierungen auf unterschiedlichen Webseiten empfiehlt es sich,  Kampagnen nach Devices aufzuteilen – sprich mobile Kampagnen und Desktop Kampagnen im Upper Funnel zu nutzen. Im Remarketing wiederum eignen sich Kampagnen, in denen Sie beide Devices gleichzeitig bespielen. 

YouTube Ads

YouTube ist die größte Suchmaschine der Welt, hat eine riesige Zielgruppe und wird immer relevanter. Der visuelle und moderne Kanal spricht besonders eine jüngere Zielgruppe an. Wenn Sie Ihre Reichweite vergrößern wollen, bieten sich neben organischer Suchmaschinenoptimierung auch YouTube Ads an.

YouTube Ads haben geringe Kosten pro Aufruf und eignen sich somit gut für Awareness-Themen und eine große Reichweite. Sie kommen außerdem vor allem für günstiges Remarketing infrage. Für bestimmte Branchen können YouTube Ads allerdings auch im Lower Funnel spannend sein und Conversions generieren, wie etwa in der Gaming-Branche.

Der Fokus liegt bei YouTube Ads auf dem Videomaterial. Der Spannungsbogen unterscheidet sich stark von TV oder anderen Werbeanzeigen, denn er muss User viel schneller vom Weitergucken überzeugen. Ziel der Ads ist es, die Aufmerksamkeit der Nutzer so lange wie möglich zu halten.

Für YouTube Ads werden vier verschiedene Formate genutzt: 

  1. In-Stream Ads: Die Nutzer können diese entweder überspringen oder nicht. Wenn ein Ad übersprungen wird, kostet dies nichts. 
  2. Discovery Ads: Diese Anzeigen werden beim Suchen auf YouTube wie organische Suchergebnisse angezeigt. 
  3. Bumper: Dies sind 6-sekündige Ads, welche besonders infrage kommen, wenn man den Zuschauer kurz an sein Produkt erinnern möchte.
  4. Anzeigensequenzen: Diese Art von Werbeanzeige eignet sich besonders für ein längeres Kampagnen-Video, welches eine Geschichte erzählt.

Mittlerweile werden YouTube Ads auch im Hochformat angezeigt. Dies wird, ähnlich wie bei Social Media, besonders aufgrund der hohen mobilen Nutzung immer relevanter. 

Außerdem können Sie Google Ads für weitere Statistiken & Zielgruppenlisten mit dem YouTube Account verknüpfen. Es gibt viele Targeting Optionen, die sich teilweise sogar über YouTube hinaus auch auf Google Aktivitäten beziehen können. Beispiele dafür sind:

  • Suchbegriffe auf Google
  • Custom Audiences (anhand von ähnlichen Websites, Apps, Keywords etc.)
  • Vorgeschlagene Themenbereiche von Google
  • Gezielte Suche nach YouTube Kanälen

E-Mail Marketing

E-Mail Marketing scheint neben Instagram, TikTok und Co. veraltet – aber Vorsicht: Sie sollten den Kanal nicht unterschätzen. E-Mails sind beständiger und nachhaltiger als Social-Media-Profile: Fast jede:r Deutsche verfügt über den Zugang zu einer E-Mail-Adresse und behält diese oftmals viele Jahre, während sich soziale Netzwerke ständig verändern und Profile gelöscht oder vernachlässigt werden.

Mit dem konsequenten Aufbau einer Verteilerliste und dem regelmäßigen Versand durchdachter oder sogar individualisierter Newsletter können Sie nennenswerte Umsätze generieren. Wichtig: Eine durchdachte Strategie ist die Basis für erfolgreiches Newsletter Marketing.

E-Mails bieten wichtige Vorteile für das Customer Relationship Management (CRM): Newsletter sind eine Form von Direktmarketing und suggerieren eine sehr persönliche Kommunikation. E-Mails werden über eine private Adresse, ähnlich der eigenen Postanschrift, direkt in den digitalen Briefkasten des Nutzers befördert. Auf diese Weise lassen sich Nutzer viel persönlicher – und damit nachhaltiger – erreichen und die  Customer-Lifetime-Value (CLV) steigern.

Facebook & Instagram (organisch)

Kaum jemand kommt heute noch an diesen beiden Social Media Plattformen vorbei: Mit 32 Millionen Nutzer:innen (Facebook) und 21 Millionen Nutzer:innen (Instagram) allein in Deutschland sind sie wohl die bekanntesten und auch größten Kanäle hierzulande.

Und das haben längst auch schon unzählige Unternehmen für sich entdeckt. Social Media Marketing – sowohl organisch als auch paid – gewinnt immer mehr an Bedeutung in der Marketing-Welt. Authentische Fotos, lustige Reels, unzählige Influencer-Storys und verlockende Rabattcodes sind von den Plattformen mittlerweile nicht mehr wegzudenken.

Glaubwürdigkeit und Content mit Mehrwert sind unverzichtbar.

Das Konzept scheint aufzugehen: Immer mehr Unternehmen bauen ihr Marketingkonzept allein auf Instagram & Co. auf und gewinnen dadurch unglaubliche Bekanntheit – wie etwa die „Instagram Brand“ HelloBody. Durch neue Formate wie Reels lassen sich mit einem kurzen Video unzählige neue Nutzer:innen erreichen, die durch Feed-Posts, Retargeting und Link-Buttons einmal durch die Cutstomer Journey geführt werden und am Ende im besten Fall zu Käufer:innen werden.

Auch, wenn die Konkurrenz hauptsächlich auf Instagram wächst und es immer schwerer wird, sich mit tollem Content abzuheben, gehören gepflegte und aktuelle Social Media Profile heute definitiv zu einem modernen Marketingkonzept dazu.

Facebook & Instagram (Ads)

Jede:r, der soziale Netzwerke nutzt, hat schon mal eine gesponsorte Werbeanzeige gesehen: Über diese können Sie potenzielle Nutzer:innen erreichen, Käufer:innen gewinnen und Ihre Reichweite deutlich erhöhen.

Bei großen Portalen wie Facebook und Instagram können Sie im Anzeigenbereich des Werbeanzeigenmanagers zwischen zahlreichen verschiedenen Kampagnenzielen und Optimierungsmöglichkeiten wählen. So kann etwa die Nutzerreichweite erhöht werden. Soziale Netzwerke wie Facebook ermöglichen Ihnen, die zu bewerbenden Zielgruppen anhand von Interessen und geographischen Merkmalen festzulegen.

Auch virale Kampagnen ohne kostenpflichtige Anzeigen sind möglich. Immer populärer wird vor allem auf Facebook die Kombination beider Methoden: So werden virale Beiträge der Facebook Page auf Wunsch als Post Boost über ein vorher festgelegtes Budget an eine deutlich größere Zielgruppe ausgespielt. Dies wird vor allem deshalb immer notwendiger, da Facebook die Beiträge einer Page gar nicht mehr an alle Fans ausspielt.

LinkedIn Ads

LinkedIn Ads funktionieren ähnlich wie Facebook und Instagram Ads: Der Kampagnenmanager hat eine ähnliche Struktur und es gibt ähnliche Anzeigenformate. Wer das eine also kennt, wird sich auch hier zurechtfinden.

Aber LinkedIn hat einen großen Vorteil gegenüber Facebook – das Business-Netzwerk bietet jobspezifische Kriterien bei der Zielgruppenauswahl, etwa:

  • Jobbezeichnungen
  • Karrierestufen
  • Tätigkeitsbereiche
  • Kenntnisse
  • Branche
  • Unternehmensgröße

So können Sie ziemlich genau auswählen, welche Positionen, Jobbereiche etc. sie erreichen möchten. 
Allerdings sind LinkedIn Ads in den meisten Fällen deutlich teurer als bei Facebook. Klickpreise von 10 € oder höher sind nicht ungewöhnlich. Sie sind daher hauptsächlich bei einem sehr hohen Customer Lifetime Value interessant (z.B. > 1.000 €) und werden oft im B2B-Bereich verwendet.

Fazit: LinkedIn Ads lohnen sich vorwiegend im B2B-Bereich, wenn Sie Ihre Zielgruppe in ein ganz bestimmtes Jobumfeld einordnen können und wollen, da Facebook dieses jobspezifische Targeting nicht abdecken kann.

TikTok

Während bei anderen Plattformen sowohl Bild- als auch Videoformate online gehen, fokussiert sich TikTok ausschließlich auf Kurzvideo-Content bis zu drei Minuten. Die für ihre Tanzvideos bekannte Plattform ist mittlerweile viel mehr als das – Tipps und Tricks, Wissensvermittlung und Storytelling: das perfekte Marketingwerkzeug der Zukunft. Was bei TikTok großgeschrieben wird? User Generated Content (UGC) – authentisch, trendig und sympathisch.

Auch wenn das soziale Netzwerk verhältnismäßig neu ist, verteilt sich das Nutzerverhalten generationenübergreifend. Und genau hier finden Sie das Potenzial, um auch Ihren Marketing-Mix auszubauen:

  • zeigen Sie Präsenz und bauen einen eigenen Account auf
  • lassen Sie sich von Trends inspirieren und wenden Sie diese gezielt auf Ihre Marke an 
  • bewerben Sie Ihre Produkte/Leistungen per TikTok Ads

Beim TikTok Marketing steht nicht die Followerzahl Ihres Accounts im Vordergrund, sondern das Potenzial, Tausende von Klicks und Views zu generieren. Mehr Reichweite = steigende Markenpräsenz! 

Pro Tipp: Video-Content, den Sie für TikTok erstellen, kann in den meisten Fällen 1:1 für Instagram Reels übernommen werden. 

Pinterest (Ads)

Bei Pinterest handelt es sich um eine visuelle Suchmaschine – man könnte sagen, eine Kombination aus Suchmaschine und Social Networking. Pinterest ist die perfekte Mischung aus Push und Pull Marketing – Sie können also nicht nur ähnlich wie bei Facebook das Zielgruppen-Targteting über Interessen und demografische Gesichtspunkte festlegen, sondern auch bestimmte Keywords bei einer Anzeige hinterlegen. 

Besonders wirkungsvoll ist die Plattform für Brand Awareness und Traffic. Wer jedoch Geduld mitbringt, kann sich hier auch wertvolle Retargeting-Gruppen aufbauen und auf Pinterest selber Umsatz erzielen.  Wieso Geduld? Pinterest hat einen sehr langen Funnel. Die Macher hinter Pinterest selbst sagen über die Plattform: „Stop interrupting. Start inspiring.“ Bedeutet: Die Nutzer:innen sind auf der Plattform, um sich Inspiration zu holen, der Funnel startet somit schon viel früher als bei Facebook oder Instagram.

Sonderformen bestimmter Kanäle

Branded Advertising

Wie bereits geschildert, werden Direktzugriffe häufig als sogenannter Branded Traffic bezeichnet. Doch vor allem im Bereich SEM ist es darüber hinaus üblich, zwischen shoporientierten (Branded Traffic) und sonstigen (Unbranded Traffic) Zugriffen zu unterscheiden. Enthält die Suchanfrage, die zur Einblendung des Werbemittels geführt hat, also z.B. den Namen des Online Shops, handelt es sich eindeutig um einen shoporientierten Zugriff. In vielen Fällen werden Suchmaschinen auch als Navigationsmittel* von Benutzer:innen verwendet, die sich nicht (oder nur noch teilweise) an die URL des Shops erinnern können.

Branded Traffic führt in den meisten Fällen zu deutlich besseren Klick- und Conversion-Raten. 

*bei Suchanfragen unterscheidet man zwischen transaktionalen, informationalen und navigationalen Keywords.

Remarketing / Retargeting

Eine weitere Sonderform stellt das sogenannte Remarketing (auch Retargeting) dar. In diesem Fall werden Nutzer, die bereits auf einer Website waren und dort vorher festgelegte Aktionen durchgeführt haben, später mit allgemeinen oder auf die durchgeführte Aktion angepassten Anzeigen beworben. Innerhalb der Werbekanäle von Facebook und Instagram können außerdem Personen, die mit Ihren entsprechenden Accounts oder Postings bereits interagiert haben oder Videoanzeigen von ihnen gesehen haben, noch mal angesprochen werden.

Welche Nutzer:innen erfolgversprechend sind, hängt dabei von Branche und Produkt ab: Benutzer:innen, die gerade erst einen Einkauf getätigt haben, bieten kurzfristig häufig keine guten Erfolgschancen. Andererseits kann durch den Kauf ein Vertrauen zur Marke aufgebaut worden sein, der die Chance auf einen zukünftigen Einkauf erhöht. Weitere interessante Zielgruppen für Remarketing sind:

  • Nutzer:innen, die kurz vor dem Kaufabschluss die Seite verlassen
  • Nutzer:innen, die das gekaufte Verbrauchsgut aufgebraucht haben könnten
  • Nutzer:innen, die sich bestimmte Produkte oder Produktkategorien angeschaut haben

Remarketing können Sie sowohl über Google Ads als auch auf Facebook oder Instagram über den Facebook Pixel aussteuern. Weitere bekannte Plattformen für Remarketing sind Criteo oder AdRoll (beide im Bereich Display / Banner Retargeting).

Push und Pull

Reibe ich potenziellen Kund:innen mein Produkt unter die Nase oder ziehe ich sie langsam aber sicher mit Informationen in meinen Bann? 

Bei dieser Entscheidung geht es um Push oder Pull-Marketing – zwei unterschiedliche Verkaufsstrategien, dessen Anwendungsgebiete und Wirkung Sie kennen sollten. 

Wer Push-Marketing betreibt, schaltet etwa Werbeanzeigen auf Instagram und Facebook. Die Werbung wird den User:innen förmlich ins Sichtfeld „gedrückt“. 

Auch, wenn noch nie jemand etwas von Ihrer Marke gehört hat, können Sie auf diese Weise für sich und Ihre Produkte werben. Im besten Fall erwecken Sie dadurch bei Kund:innen Bedürfnisse, welche diesen bis dato nicht bewusst waren. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, nutzt die menschliche Psyche für sich. Denn Anreize wie Rabatte oder das Vermitteln von Knappheit erhöhen den Kaufdruck – bei bezahlten Facebook-Anzeigen eine beliebte Taktik.

Push-Marketing Kanäle im Online Marketing: Social Media Ads, Newsletter Marketing 

Vorteil: Produkt muss nicht bekannt sein

Nachteil: Aufdringliche Wirkung, Streuverluste

Besonders geeignet für: Brand Awareness, physische Produkte, Innovationen

Wer nicht drückt, der zieht: Im Pull-Marketing haben Kund:innen bereits Interesse für das Produkt oder die Dienstleistung. Sie suchen online nach Informationen für ihre Kaufentscheidung und werden genau hier von passenden Google-Suchergebnissen, informativen Landingpages und authentischen Social Media Inhalten abgeholt. Wenn Sie mit Pull-Marketing erfolgreich sein wollen, positionieren Sie sich als Problemlöser, präsentieren Sie den direkten Mehrwert für Kund:innen und bauen so nach und nach eine Kundenbindung auf. 

Pull-Marketing Kanäle im Online Marketing: SEO, Content Maketing, Social Media Marketing

Vorteil: Kaufinteresse vorher vorhanden, direkte Zielgruppenansprache

Nachteil: Ohne Nachfrage nützt auch die beste Landingpage nichts

Besonders geeignet für: Kundenbindung, Dienstleistungen

Die beste Strategie? Wie so oft die Mischung. Push- und Pull Marketing bedingen bzw. unterstützen sich gegenseitig und schaffen gemeinsam die optimale Customer Journey – vom ersten Kontakt zur langfristigen Kundenbindung.

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Simon Marqua
Seit bereits über einer Dekade habe ich mich dem Online Marketing verschrieben, bin leidenschaftlicher FC Fan sowie Inhaber & Geschäftsführer von TrafficDesign.

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Kommentare

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Marketing - 20. Dezember 2016 - 14:42

Ich finde, dass vor allem Advertorials, sprich (gekaufte) Beiträge auf Blogs immer recht befriedigende Ergebnisse erzielen. Vorrausgesetzt, man hat hier den passenden Blog und Influencer gefunden. So lesen die Besucher des Weblogs einen interessanten und authentischen Bericht (oder eben auch ein Produkttest) zum Produkt, man bekommt den Backlink, Klicks auf die eigene Seite und durch das Seeding auf Facebook, Twitter etc.bekomme ich für das Produkt noch mal extra Reichweite.

Gruß,

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Alex - 3. Oktober 2019 - 14:27

Vielen Dank für diesen guten Artikel, der alles Wesentliche aufführt.
Die Grundlage sollte, meiner Meinung nach, auch die organische Suchmaschinen-Sichtbarkeit bilden. In der Regel ist bei sichtbaren Webseiten auch die Qualität des Inhaltes höher. Und das sollte das primäre Ziel darstellen.

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Frank Panske-Henrich - 13. November 2023 - 20:25

Wir haben gute Erfahrung mit Programmatic Advertising gemacht. Das ist kostenintensiver als andere Online Marketing Kanäle, hat aber eine hohe Klickrate und sehr gute Conversions gebracht. Die Einbettung in hochwertige Content-Seiten bringt dir auch entsprechenden Trust ein. Das ist nicht zu unterschätzen. Wichtig ist natürlich, dass die Werbung an sich auch hochwertig und auf keinen Fall billig aussieht.

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