Was Sie gegen Klickbetrug in Google AdWords tun können

Die Suchmaschinenwerbung bei Google gilt als eine der effizientesten Werbemöglichkeiten der Gegenwart. Die Nutzer artikulieren ein konkretes Bedürfnis und der Suchmaschinenbetreiber schaltet die passendsten Anzeigen aus einem schier grenzenlosen Pool an Angeboten. Doch die Werbung in Suchmaschinen ist nicht nur deutlich relevanter als in klassischen Medien, ihr Erfolg lässt sich zudem detailliert messen und optimieren. Ein weiterer Vorteil für werbetreibende Unternehmen – sie zahlen nur, wenn ihre Anzeigen auch angeklickt werden. Dennoch sind viele Unternehmen skeptisch, selbst im Google Netzwerk zu werben. Insbesondere der Klickbetrug stellt für viele eine nicht zu vernachlässigende Barriere dar. Sie befürchten ausufernde Kosten, die durch Klicks ihrer Wettbewerber oder den Suchmaschinenbetreiber selbst verursacht werden. Neukunden und einen Return-on-Investment zu erreichen halten sie daher für unwahrscheinlich. Der Artikel untersucht, ob diese Befürchtung begründet ist. Dazu erläutert er einleitend, was eigentlich unter Klickbetrug zu verstehen ist und in welchen Formen er im Rahmen von Text- und Displayanzeigen auftritt. Nachdem anschließend erörtert wird, wie Google das Problem einzudämmen versucht, erkläre ich Ihnen, wie Sie idealerweise vorgehen, wenn Sie selbst Opfer von Klickbetrug geworden sind oder diesen zumindest vermuten.

Autor: Jasmin Jansen

· Veröffentlicht: · Zuletzt aktualisiert: ·

Google Ads

· 3 Min. Lesezeit

Formen des Klickbetrugs

Google unterscheidet beim Klickbetrug (engl. Click-Fraud) zwischen dem Klickbetrug an sich und den ungültigen Zugriffen. Dabei gilt ein Klick als Betrug, sobald er in missbräuchlicher Absicht erfolgt. Werbetreibende klicken in diesem Fall bewusst auf die Textanzeigen ihrer Konkurrenten, um deren Klickkosten zu steigern und ihr Tagesbudget aufzubrauchen. Die Wettbewerber sollen auf diesem Wege aus den Ergebnisseiten der Suchmaschine verdrängt und mögliche Conversions umgeleitet werden.

Auch bei Displayanzeigen ist der Klickbetrug keine Seltenheit. Im Fokus stehen dabei mit den Publishern jene Webseiten-Betreiber, die über das Google Display-Netzwerk Werbeplätze zur Verfügung stellen und durch falsche Klicks ihre Einnahmen künstlich in die Höhe zu treiben suchen.

Bei ungültigen Zugriffen handelt es sich demgegenüber um Klicks und Impressionen, die nicht durch das tatsächliche Interesse eines Nutzers entstehen. Betroffen sind sowohl vorsätzlich betrügerische als auch versehentlichewiederholte und maschinell erzeugte Zugriffe. Durchschnittlich betragen die ungültigen Klicks weniger als 10% aller Interaktionen mit Ads-Anzeigen.

Methoden des Klickbetrugs

  • Manuelles Klicken
  • Anwerben von Personen, die manuell auf Anzeigen klicken (Click-Farms)
  • Von Publishern erstellte Schneeballsysteme (Pay-to-Click-Websites)
  • Software zur automatisierten Erzeugung von Klicks (Klick-Bots)
  • Von Klick-Bots gehackte Computer Dritter (Botnets)

Was tut Google gegen den Klickbetrug?

Sobald der Klickbetrug professionell betrieben wird, kann er einen ernsthaften wirtschaftlichen Schaden anrichten – sowohl für Sie als Werbetreibenden als auch für Google selbst. Der Suchmaschinenbetreiber ist jedoch auf das Vertrauen seiner Nutzer angewiesen und versucht darüber hinaus fortlaufend, die Relevanz seiner Suchergebnisse und Werbeanzeigen zu erhöhen. Google unternimmt daher alles, um seine Kunden vor Klickbetrug zu schützen.

Die überwiegende Mehrzahl aller ungültigen Klicks wird dazu durch ein komplexes Überwachungssystem identifiziert und automatisiert herausgefiltert. Kosten entstehen Ihnen dafür nicht, obwohl die Klicks und Impressionen durchaus in wertvollen Besuchen und Conversions resultieren können. Das Überwachungssystem reagiert auf eine Vielzahl verschiedener Traffic-Muster und wird ständig weiterentwickelt.

Daten, die das Überwachungssystems von Google u.a. zur Identifikation ungültiger Klicks verwendet

  • IP Adressen
  • Standorte der Nutzer
  • Google Profile der Nutzer
  • Uhrzeiten von Klicks
  • Häufigkeit von Klicks
  • Vergleich mit bekannten, unzulässigen Quellen

Ungültige Klicks und Klickrate einsehen

Standardmäßig werden keine ungültigen Klicks in Ihrem Ads-Konto (ehemals Google AdWords) angezeigt. Wenn Sie jedoch überprüfen möchten, ob Sie selbst Opfer von Klickbetrug geworden sind, können Sie in Ihren Berichten nachschauen, wie viele ungültige Klicks von Google aus Ihren Kampagnen herausgefiltert wurden.

  1. Melden Sie sich in Ihrem Google Ads-Konto an und wählen Sie die Kampagne aus, für die Sie die ungültigen Klicks einsehen wollen.
  2. Klicken Sie auf Dimensionen.
  3. Klicken Sie auf Spalten und anschließend auf Spalten anpassen.
  4. Fügen Sie unter der Option Leistung die ungültigen Klicks und/oder Klickraten hinzu.

Jetzt können Sie die ungültigen Klicks innerhalb Ihres Kontos nach verschiedenen Dimensionen wie z.B. nach Tagen, Wochen und Monaten, nach Standorten oder nach Suchbegriffen einsehen.

Manuelle Überprüfung anfordern

Leider könnten nicht alle ungültigen Klickaktivitäten von Googles Überwachungssystem identifiziert werden. Das Unternehmen verspricht seinen Kunden jedoch den Prozentsatz unentdeckter Klickbetrüger durch eine proaktive Überwachung zu minimieren. Falls Sie vermuten, dass etwas mit den Ihnen in Rechnung gestellten Klicks nicht stimmt, können Sie Ihren Verdacht direkt bei Google kundtun. Ein Mitarbeiter wird diesen anschließend manuell überprüfen.

Einbindung einer Anti Klickbetrug Software

Ab einem gewissen monatlichen Ads Budget und hoher CPCs kann sich zusätzlich das Einbinden eines Tools lohnen. Wenn Sie beispielsweise in der Reisebranche monatlich 20.000€ Ads Budget zur Verfügung haben und 10€ pro Klick zahlen, kommen Sie theoretisch auf 2.000 Klicks pro Monat. Wenn auch nur 1% dieser Klicks ungültig sind, verlieren Sie bereits 200€ pro Monat an Klickbetrug. Bei 5% des Klickvolumens macht das dann bereits 1.000€ pro Monat. Die Annahme, dass mit steigendem Wettbwerb die Wahrscheinlichkeit auf Klickbetrug wächst, ist mehr als naheliegend. Um den Schaden in solchen Szenarien zu reduzieren, helfen Tools wie beispielsweise ClickCease.

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