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Und plötzlich war ich Unternehmer! – Gründer und Geschäftsführer Simon Marqua im Interview

Von
Ann-Lea Woitge
28.06.2019

In seinem Interview erzählt uns Simon Marqua, wie aus dem computer- und internetaffinen Jungen der Gründer und Geschäftsführer einer Online Marketing Agentur geworden ist. 


Wir schreiben das Jahr 1998. Simon ist 14 Jahre alt. Nach der Schule verabredet er sich mit seinen Freunden, um StarCraft zu spielen. Das Strategiespiel für den Computer ist damals ziemlich beliebt. Anders als seine Freunde interessiert sich Simon aber nicht nur für seine Rolle als Gamer. Denn eigentlich wäre es viel spannender, den besten Gamer des Spiels benennen zu können. Ein Turnier zu organisieren und einen Gewinner zu küren. Er programmiert eine Website: Auf ihr können sich Teilnehmer über das bevorstehende Turnier informieren, sie können sich anmelden, Paarungen und Ergebnisse werden später dort vermerkt. Funktionen, die damals noch nicht so selbstverständlich waren, wie sie es heute sind. Und für einen 14-Jährigen ein ziemlich umfangreiches Projekt. Er organisiert Sponsoring von Ubisoft und trommelt über 500 StarCraftler zusammen, die an dem Gaming Turnier teilnehmen werden und die letzten Runden vor knapp 100 Zuschauern in einem Live-Finale spielen werden - und das, lange bevor Pro-Gaming ein Massensport geworden ist.

Heute – über 20 Jahre später – sind einige der Teilnehmer noch immer professionelle Gamer, andere erfolgreiche Unternehmer und einige davon sogar Kunden von seiner Agentur TrafficDesign. Wie es dazu gekommen ist, erfahrt ihr im Interview!


Die Anfänge als Freiberufler im Online Marketing

Es war also schon sehr früh klar, dass du später mal mit Bezug zum Internet arbeiten möchtest?

Simon: Meine Leidenschaft für Computer habe ich tatsächlich schon relativ früh erkannt. Es war also schnell klar, dass ich nach der Schule etwas machen will, das Bezug zum Internet hat. Nach meinem Zivildienst und einem Auslandspraktikum in Santiago de Chile habe ich mein Studium an der Universität zu Köln begonnen. Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert. Der Bezug zur Praxis ist mir immer sehr wichtig gewesen, also habe ich schon damals als Freiberufler für unterschiedliche Agenturen gearbeitet. Das hat mit Programmieraufgaben begonnen und ziemlich schnell dazu geführt, dass ich vor allem für meinen größten Auftraggeber immer mehr Aufgaben im Online Marketing übernommen habe.

 

Und dann wusstest du, dass du einmal Unternehmer werden möchtest?

Simon: Das würde ich nicht sagen. In meinem Fall gab es nicht den einen Punkt in meinem Leben, an dem ich bewusst beschlossen habe, ein Unternehmen zu gründen. Ich würde eher sagen, dass mich bestimmte Momente dazu bewegt und inspiriert haben. Durch die Arbeit mit anderen Agenturen beispielsweise habe ich schon während meines Studiums viele Einblicke in die Arbeitswelt gewonnen, die mir gezeigt haben, was ich gut finde und was ich anders machen möchte. Das hat meinen Ehrgeiz geweckt. Ich habe immer mehr Zeit in den Aufbau eigener Projekte und Kunden gesteckt – das hat schlussendlich auch dazu geführt, dass mein Studium immer mehr in den Hintergrund gerückt ist.

5Etage Clusterhaus

Eines der ersten Büros im Clusterhaus in Köln.

 


Neben der Tätigkeit als Freiberufler hat Simon gemeinsam mit seinem Freund David Ahrendt Affiliate Marketing für den Finanzbereich betrieben. Die beiden bauten ein eigenes Domain-Netzwerk auf, dass durch eine selbst entwickelte Software zentral verwaltet werden konnte. Sie zogen aus dem heimischen Arbeitszimmer in ein gemeinsames Büro am Kölner Heumarkt. Nach einigen erfahrungsreichen Jahren entschloss sich Simon 2012 dazu, sich auf den Aufbau seiner eigenen Agentur zu konzentrieren. Rückblickend war das vielleicht einer der wichtigsten Momente, die seine Entscheidung zum Unternehmertum geprägt haben. Bereits damals lernte er Ruslan kennen, der heute immer noch als Freiberufler für TrafficDesign tätig ist. Im Jahr 2013 war es an der Zeit, sich auch räumlich zu verändern. Vom Heumarkt zogen er und sein junges Unternehmen in das Kölner Clusterhaus am Friesenplatz, einem achtstöckigen StartUp-Hub. Das beherbergte damals knapp 100 Unternehmen und sollte bis zur Schließung des Clusterhauses im Jahr 2018 das neue Zuhause der Agentur sein.


Der nächste Schritt: Der Aufbau einer eigenen Agentur

Die Entscheidung für deine eigene Online Marketing Agentur und gegen das Affiliate Marketing war sicher ein entscheidender Schritt in deinem Leben. Wieso hast du diese Entscheidung so getroffen?

Simon: Als erfolgreicher Affiliate kann man viel Geld verdienen und ein entspanntes Leben haben, keine Frage. Aber es ist auch mit einem hohen Risiko verbunden und alles andere als sicher. Ich wollte lieber etwas mit Substanz aufbauen und trotzdem mein Leben genießen. Eine Inspiration war dabei sicherlich eine Agentur, mit der ich damals sehr viel und eng gearbeitet habe. Die Unternehmenskultur dort war sehr ungewöhnlich, beispielsweise gab es kein gemeinsames Büro und es wurde remote [d. h. von zu Hause aus] gearbeitet oder auch jährlich ein “Arbeitsurlaub” auf Hawaii gemacht. Es hat alles sehr leicht ausgesehen und ich dachte mir: Das will ich auch.

Arbeitsurlaub auf Hawaii, remote arbeiten... Das klingt ja alles sehr entspannt!

Simon: Aber so einfach und schön wie das alles zuerst klingen mag, sieht die Realität natürlich nicht aus. Die Verantwortung, der Druck und das Thema Geld waren Dinge, die ich ziemlich unterschätzt habe. Es ist harte Arbeit, eine Agentur zu leiten und sie so zu führen, dass man den eigenen Ansprüchen und denen der Mitarbeiter und Kunden entspricht. Ich habe mir das offen gesagt einfacher vorgestellt. Aber ich würde die Entscheidung heute trotzdem nicht anders treffen. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam als Team in den letzten knapp 7 Jahren aufgebaut haben.

Der Name TrafficDesign ist bis hierhin aber noch nicht gefallen ...

Simon: Anfangs hatte das Unternehmen auch noch keinen offiziellen Namen. Den Namen TrafficDesign nutzen wir etwa seit Ende 2011. Zu diesem Zeitpunkt war TrafficDesign übrigens noch ein Einzelgewerbe und noch keine GmbH. Die TrafficDesign GmbH wurden wir offiziell tatsächlich erst 2018. Da hatte unsere Agentur schon 11 Mitarbeiter.

Team Meeting bei TrafficDesign

Ich habe mir das alles einfacher vorgestellt. Aber ich würde die Entscheidung heute trotzdem nicht anders treffen.

 

Was ist das Besondere an TrafficDesign?

Simon: Das Besondere an TrafficDesign sind das Team und die gelebten Werte. Ich denke nicht, dass es selbstverständlich ist, dass sich ein Team untereinander so gut versteht und es gleichzeitig schafft, sich gegenseitig zu motivieren und durch konstruktive Kritik immer weiterzuentwickeln. Darüber hinaus leben wir einen sehr hohen Grad an Authentizität und Transparenz und haben ein Service und Performance-Level das weit über dem Durchschnitt liegt. Auch wir machen Fehler, aber wir gehen konstruktiv damit um und haben eine sehr hohe Qualität in unserer Kundenbetreuung.

 

Team TrafficDesign

Das Team bei der Neujahrsfeier 2019

Was würdest du deinem früheren Ich heute sagen?

Simon: Ich bin sehr ehrgeizig und natürlich wäre ich an dem Punkt, an dem ich jetzt bin, im Nachhinein gerne ein paar Jahre früher gewesen. Vielleicht würde ich sagen: “Trödel nicht so viel.” Aber eigentlich stimmt das so auch nicht, denn es gibt keine Phase meines Lebens, die ich missen möchte… Jede Einzelne davon hat mich geprägt und an diesen Punkt gebracht.

Bei TrafficDesign leben wir einen sehr hohen Grad an Authentizität und Transparenz.

 


Der Name ‘TrafficDesign’ war übrigens nur zweite Wahl: Ursprünglich entstand die Idee für den Namen auf der SEO Campixx 2011 in Berlin und lautete ‘LinkDesign’. Da die Domain schon belegt war, musste sich Simon eine Alternative einfallen lassen. Im Nachhinein ist er sehr froh – der Name ‘TrafficDesign’ ist viel umfassender und passt besser zu den Dienstleistungen, die das Unternehmen heute anbietet. Nicht alles läuft also nach Plan. Nicht jeder, der ein Unternehmen gründet, weiß worauf er sich einlässt. Und nicht bei Allen läuft es dann sogar noch gut.


Danke für das Interview, Simon!