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Link Detox: So nutzen Sie Googles Disavow Tool richtig

Von
Maximilian Ott

Aktualisiert am 22.12.2020
Lesedauer: 5 min
Link Detox: So nutzen Sie Googles Disavow Tool richtig

Wenn Sie eine eigene Website oder einen Onlineshop betreiben, sind Sie sicherlich schon einmal über das Thema Backlinks gestolpert. Hochwertige Links von anderen Websites, die auf Ihre Seite verweisen, bringen nicht nur Traffic, sondern sind auch ein wichtiger Rankingfaktor für Google, da starke Backlinks ein Indikator für eine hohe Relevanz sind. Allerdings können sich schlechte Backlinks negativ auf das Ranking Ihrer Seite auswirken, besonders wenn diese vermehrt auftreten.

Aus diesem Grund bietet Google die Möglichkeit, potenziell schadhafte externe Links mit dem Disavow Tool zu disavowen. Wir zeigen, wie das funktioniert.

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Links disavowen – Was bedeutet das eigentlich?

Mit dieser Funktion empfehlen Sie Google, die entsprechenden Links nicht in die Bewertung Ihrer Website mit einfließen zu lassen. Empfehlen? Richtig. Google kann, muss dieser Empfehlung aber nicht folgen. Folglich sollten Sie schädliche Backlinks nach Möglichkeit entfernen lassen oder am besten deren Entstehung von vornherein verhindern.

Das führt zu den folgenden zwei Fragen:

Wie entstehen gefährliche Backlinks?

Schädliche Backlinks verdanken Sie häufig veralteten (und bezahlten) Linkaufbaumaßnahmen. Diese längst überholten Maßnahmen werden seit den Google Penguin Updates (2012-2016) rigoros geahndet. Wenn Sie also noch Linkbuilding Leichen in Ihrem SEO-Keller haben, sollten Sie unbedingt Ihre Backlinks checken.

Aber auch wenn Sie kein unnatürliches Linkbuilding betrieben haben, kann es ich lohnen, die Qualität ihrer Backlinks zu überprüfen. Denn Ihre Website kann auf verschiedenen Wegen in dubiose Linknetzwerke geraten sein, was zu einer Verschlechterung Ihres Rankings führen kann, ohne dass Sie dies verschuldet haben.

Wie erkenne ich diese schädlichen Backlinks?

Um potenziell schadhafte Links auszumachen, bieten sich Ihnen verschiedene Möglichkeiten. So können Sie dem Google Leitfaden folgen. Allerdings müssen Sie hier selber beurteilen, von welcher Qualität die Links sind, da hier keine Vorsortierung oder Bewertung vorgenommen wird. (In der Search Console werden nur Links angezeigt, die Google für relevant erhält).

Eine gute, wenn auch kostenpflichtige Alternative, ist ahrefs. Unter dem Reiter ‘Site Explorer’ haben Sie die Möglichkeit, ein detailliertes Backlinkprofil Ihrer Website zu generieren. Mit der einfachen Anwendung dieses Tools werden sämtliche Backlinks einer Website analysiert und in neue, verlorene und broken Links eingeteilt. Außerdem können Sie bei ahrefs auf einen Blick die verweisenden Domains und Ankertexte analysieren. Hierbei wird kein Toxizitätsscore angezeigt. Stattdessen wird jedoch ein Domain Rating und ein URL Rating der verlinkenden URLs ausgespielt. Damit erleichtert ahrefs eine grobe Einschätzung der vorhandenen Backlinks. Diese lassen sich außerdem ganz einfach als CSV Datei exportieren, sodass Sie kurzerhand mit den vorhandenen Daten arbeiten können.

Zusätzlich dazu empfehlen wir die Backlink-Funktionen von semrush. Hierbei ist es ganz simpel über den Backlink Audit toxische Links zu finden. Bei dem ebenfalls kostenpflichtigen Tool bekommt man neben einer detaillierten Übersichtsseite zu verweisenden Backlinks gleichzeitig einen Audit inklusive Toxizitätsscore, Authority Score und Ankertext angezeigt. Zusätzlich dazu ermöglicht semrush es uns, direkt Backlinks zu entfernen und zu disavowen.

Hier können Sie einen kleinen Einblick in den Aufbau des Backlink Audits von semrush erhaschen:

Übersicht Backlink Audit bei Semrush

Der Toxizitätsscore zeigt uns an, wie toxisch ein bestimmter Backlink ist. Hierbei unterscheidet semrush zwischen

  1. Domain ist toxisch (Range des Toxizitätsscore 60-100)
  2. Domain ist potenziell toxisch (Range des Toxizitätsscore 45-59)
  3. Domain ist eher nicht toxisch (Range des Toxizitätsscore 0-44)

Indikatoren für schädliche Links

Schauen Sie sich auf jeden Fall jeden einzelnen Backlink an, ehe Sie diesen disavowen. Wenn Sie sich bei einem Link nicht sicher sind, empfiehlt es sich, diesen nicht zu disavowen. Einen positiven Link zu verlieren, richtet mehr Schaden an als einen einzelnen schwachen Backlink zu behalten.

Negative Konsequenzen für Ihr Ranking drohen erst bei großen Mengen an schwachen Backlinks. Allerdings gibt es auch hier SEOs, die lieber ein konservatives Linkprofil behalten und den potenziell schlechten Link lieber vorsorglich disavowen.

Die folgenden Indikatoren können dabei helfen, die schwarzen Schafe ausfindig zu machen.

Ihre Website sollte... 

  • Keine Artikelverzeichnisse
  • Keine Blogkommentare
  • Keine Social Bookmarks
  • Keine Expired Domains
  • Keine "Made for SEO" Seiten
  • Keine PR-Linkschleudern
  • Keine PPP ("Porn, Pills, Poker")
  • Kein Bad Neighbourhood
  • Keine Malware Seite Harmful, Malicious
  • Keine Seiten der Kategorien: Hacked, Defaced, Spammer oder Burned
  • Keine Seiten mit Copied Content
  • Keine automatisch generierten Webseiten
  • Keine deindexierten Seiten
  • Keine Seiten mit ungewöhnlichen Backlinks
  • Keine Seiten, die zu Netzwerken gehören
  • Keine Domains, die nicht für ihren Namen ranken
  • Keine Domains, die nicht thematisch oder regional zum Thema passen 
  • Keine Domains, die häufig Links verkaufen

... im Backlinkprofil enthalten.

Verlassen Sie sich bei der Bewertung am besten auf Ihr Gespür. Alles was Ihnen verdächtig oder unnatürlich vorkommt, wird Google vermutlich ähnlich bewerten. Aber nicht jede Seite, die angestaubt oder wenig ansprechend wirkt, ist auch automatisch schlecht. Taucht Ihre Website aber in einer konfusen Liste mit mehreren hundert Links auf, können Sie sicher sein, dass dieser Link keinen positiven Einfluss auf Ihr Ranking haben wird.

Google Disavow richtig nutzen

Wie bereits dargelegt sollten Links nicht leichtfertig disavowed werden. Nicht ohne Grund hat Google die Disavow Funktion aus der Seach Console verbannt.

Wenn Sie aber eine Liste mit Websites zusammengestellt haben, deren Verlinkungen Google bei der Bewertung Ihrer Seite definitiv nicht berücksichtigen soll, können Sie mit dem Disavow Tool Links für ungültig erklären. Sie können entweder einzelne Seiten oder ganze Domains disavowen. Fügen Sie hierfür einfach „domain:“ vor der entsprechenden URL ein. So legen Sie fest, dass sämtliche Verlinkungen dieser Domain auf Ihre Website von Google ignoriert werden sollen.

Wenn Sie die Liste hochladen, werden alle bisherigen Disavow-Listen durch die neue ersetzt. Ergänzen Sie also am besten die bereits disavowten Links zur Liste, ehe Sie diese hochladen. Die im Tool hochgeladene Liste muss immer alle disavowten Links enthalten. Also achten Sie darauf, dass Sie die Liste erweitern und nicht stattdessen bereits disavowte Links aus ihr entfernen - denn das würde einem reavow gleichkommen.

Disavow Tool Google

Fazit – Wie wichtig ist die Disavow Funktion?

Um das Disavow Tool schwirren zahlreiche Verschwörungstheorien und Irrglauben: Das Tool funktioniere nicht richtig. Es würde sich negativ auf Rankings auswirken. Diese Befürchtungen sind in jeder Hinsicht realitätsfern. Wenn Sie es nicht glauben, schauen Sie sich doch einmal die zahlreichen Case Studies dazu an.

Das Google Disavow Tool ist ein gutes Mittel, um die Abstrafung einer Website vorzubeugen. Das Tool muss dabei stets mit Bedacht genutzt werden - ein Disavow der falschen Links kann verheerende Auswirkungen auf die Rankings haben. Es besteht die Möglichkeit, einen Link zu reavowen - dieser Prozess ist jedoch aufgrund strikter Regelungen seitens Google sehr zeitaufwendig.

Link Disavow gehört zu dem Grundrepertoire jedes SEOs. Wie wirkungsvoll ein Link Disavow letztlich ist hängt stark von der jeweiligen Seite ab. Bei Seiten mit vielen schädlichen Backlinks ist ein Link Disavow unerlässlich.

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Maximilian Ott
Seines Zeichens SEO-Praktikant, zuständig für Vieles und Allerlei. Keyword-Recherchen und Titeloptimierungen sind meine Steckenpferde. Ferner stehe ich im Ruch, ein Virtuose in Sprache und Schrift zu sein.

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Kommentare

Bild des Benutzers Peter
Peter - 13. Juni 2017 - 14:38

Wenn ich eine neue Liste uploade, überschreibt sie die alte. Kommt dies nicht für die Links, die nun nicht mehr in der Liste enthalten sind, einem reavow gleich? Wo ist der Unterschied?

Bild des Benutzers Lucas
Lucas - 13. Juni 2017 - 14:59

Hi Peter,

genau, wenn Links fehlen würden, käme das einem Reavow gleich!

Deswegen sollte man darauf achten, dass in der neuen Liste auch alle Links enthalten sind, die man zuvor bereits disavowed hatte.

Die aktuelle Liste in den Google Disavow Tools sollte also im Grunde immer eine allumfassende Liste sein. Sonst riskiert man, wie du richtig sagst, einen reavow der fehlenden Links. Ich kopiere meist die neuen Links in die alte Liste und lade diese dann erneut hoch. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich doppelte Domains oder URLs drin habe, nutze ich die praktische Excel-Funktion "Duplikate entfernen".

Danke für Deinen Kommentar, ich füge die Info noch in den Artikel ein!

Btw. einen Link zu reavowen beinhaltet eine wesentlich länger "Wartezeit", als beim Disavow.

Grüße

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