Mobile SEO: 6 Tipps für erfolgreiche mobile Websites
Aktualisiert am 21.08.2020
Lesedauer: 5 min

Google hat es bereits 2016 angekündigt: "Search is mobile". Aber was genau bedeutet das eigentlich? Egal, ob Sie nun einen Onlineshop betreiben oder in einer Agentur arbeiten, stellen Sie sich die berechtigte Frage: Wie geht eigentlich mobile Suchmaschinenoptimierung?
Wie wirkt sich Google's Fokus auf Mobil auf die SEO-Optimierung aus? Wir liefern Ihnen 6 nützliche Tipps, was Sie heute schon in Ihren Workflows beachten müssen, um auch auf Mobile First zu sein.
Die Google Mobile First Strategie - Der Mobile Index
Mobiler Index bedeutet, dass die Webseiten von Google in der mobilen Version ausgelesen werden, wenn sie in die Suchergebnisse aufgenommen werden.
Bereits 2016 hat Google angekündigt, dass sie mit einem mobilen Index experimentieren. Diese "Google Mobile First Strategie" bedeutet, dass vornehmlich mobile Versionen gecrawlt werden. Zum Problem wird das konkret, wenn Ihre Webseite nicht Mobile Friendly ist oder Sie auf Ihrer mobilen Version ausgedünnten Content ausliefern. Denn dann laufen Sie Gefahr, dass der Crawler irgendwann nur noch den unoptimierten, reduzierten Content Ihrer mobilen Version herunterläd, was wiederum den Rankings Ihrer Desktopversion schaden kann. Und dass aus Mobile First eventuell irgendwann Mobile Only Crawling wird, wird immer wahrscheinlicher.
1. Sei Mobile Friendly - Wer kein Responsives Design hat, ist sowieso raus
Mal im Ernst: Wer mittlerweile noch kein responsives Design oder eine mobile Version der Website hat, für den ist vermutlich Hopfen und Malz verloren. Aber an Mobile Friendliness ist ja noch einiges mehr dran, oder?
Was Sie tun können:
Führen Sie den Google Test für mobilfreundliche Webseiten durch. Hier können Sie eine gewünschte URL auf Ihre Mobiltauglichkeit testen:
Besonders wertvolle Hinweise erhalten Sie, wenn Sie sich unter "Zusätzliche Ressourcen" den "Bericht zur Nutzererfahrung auf Mobilgeräten" genauer anschauen. Sie werden mit der Google Search Console verbunden und erhalten hier ziemlich konkrete Informationen darüber, welche Usabilityprobleme Ihre mobile Version aktuell hat. Natürlich können Sie den Bericht auch einfach direkt in der Search Console einsehen. Somit bekommen Sie aus erster Hand Informationen darüber, welche Optimierungen der User-Experience Google für sinnvoll erachtet. Setzten Sie dort an. Ein ebenfalls hilfreiches Tool sind die Google Mobile Friendly Guidelines.
2. Lokale- & standortabhängige Suche wird wichtiger
Schon im Desktop Bereich kann der Standort des Users ein wichtiger Faktor dafür sein, was er in den SERPs angezeigt bekommt. Das dies für die mobile Suche noch wichtiger ist, leuchtet ein: User werden - insbesondere für bestimmte Queries - immer eher Suchergebnisse in ihrer Nähe angezeigt bekommen. Dieser Punkt ist insbesondere relevant für Businesses mit physischem Standort und/oder klar definiertem Einzugsgebiet, im Gegensatz zu beispielsweise Onlineshops.
Was Sie tun können:
Stellen Sie sicher, dass Goolge den Standort Ihres Unternehmens kennt. Das bedeutet konkret, richten Sie Google My Business ein und achten Sie auf ein korrektes Markup via Schema.org. Testen Sie Ihr Markup mit dem Rich Result Testing Tool von Google. Auch weitere Punkte im Bereich Local SEO wie z.B. Eintragung und Vereinheitlichung von Brancheneinträgen können hier von wichtiger Bedeutung sein.
3. Voice Search - Die Sprachsuche gewinnt an Bedeutung
Viele Gurus in der Online Marketing Branche sehen Voice Search als das nächste große "Ding" in der Suchmaschinenoptimierung. Das liegt nicht nur an neuen Geräten wie "Alexa", sondern auch daran, dass Bing in diesem Gebiet ein großer Konkurrent für Google werden könnte. Und da muss Google mitziehen. Ähnlich wie bei der lokalen Suche geht es bei diesem Punkt viel um personalisierte Suchergebnisse. Sicherlich werden hier dem User verstärkt Suchergebnisse angezeigt, die er schon besucht hat. Und vor allem: Weniger Ergebnisse! Wer will schon 10 Suchergebnisse vorgelesen bekommen.
Was Sie tun können:
Hier spielen vor allem automatisiertes Erkennen von Themenrelevanz durch Machine Learning Algorithmen wie Rank Brain eine große Rolle. Was Sie tun können, um Google die Arbeit zu erleichtern? Da wäre zum einen das korrekte Markup via Schema.org von allen Informationen, die für Ihr Themengebiet relevant sein könnten. Aber am besten auch wirklich nur den relevanten Informationen. Und zum andern: Das Erstellen von relevantem Content.
4. Mobile Erreichbarkeit für den Crawler
Der wahrscheinlich wichtigste Punkt ist, dass die mobile Version auch für den Googlebot erreichbar ist. Achten Sie kleinlich darauf, dass der Googlebot alle wichtigen Inhalte problemlos auslesen kann.
Was Sie tun können:
Wenn Sie unterschiedlichen Content auf der gleichen URL für Mobil und Desktop ausliefern - achten Sie darauf, dass alle Inhalte über DOM geladen und erst nach dem Laden ausgeblendet werden. Sie können einfach testen, ob der Googlebot alle Inhalte crawlen und rendern kann.
Tragen Sie hierfür in der Google Search Console die zu testende URL oben in die Leiste ein der URL-Inspektion ein:
Nach dem Eintragen der URL erhält man jetzt die Information der Indexierung zur entsprechenden Seite:
Unter dem Reiter "Abdeckung" finden Sie die genaue Information, welcher Crawler die Seite besucht hat. Hier wollen Sie einen erfolgreichen Zugriff des mobilen Crawlers sehen:
Sollte die Seite noch vom Googlebot für Desktop gecrawlt werden sollten Sie über den Button "Getestete Seite anzeigen" einen Live-Test der Seite starten. Hier können Sie schauen, welche Informationen aus dem HTML vom Googlebot ausgelesen werden können und welche nicht.
Für eine holistische Analyse der Webseite empfiehlt sich ebenfalls der Reiter "Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten" unter "Verbesserungen". Hier erhalten Sie einen Überblick über alle von Google gecrawlten Seiten mit Usability-Problemen auf Mobil.
Sollten Sie nicht genau wissen, wo nun bei diesen Seiten anzupacken ist, können Sie im nächsten Schritt mit Lighthouse in die Einzelseiten-Analyse gehen, um die konkreten ToDos für die Optimierung zu identifizieren.
5. Pagespeed: Mobil ist das worauf es ankommt
In den Google Page Speed Insights, basierend auf analysierten Lighthouse Daten
Was Sie tun können:
Priorisieren Sie den mobilen Pagespeed in der Optimierung! Page Speed Insights, Lighthouse oder web.dev (alle arbeiten mit Lighthouse als Datengrundlage) liefert Ihnen alle nötigen Infos, was zu optimieren ist:
6. Wie sieht Ihre SEO-Optimierung eigentlich mobil aus?
Ein wichtiger Punkt, den man leicht übersieht. Haben Sie Mobil eine abgespeckte Navigation? Dann ist Ihre interne Verlinkung auf Mobil und Desktop nicht gleich verteilt. Eine gern verwendete Technik ist die der responsiven Inhalte: Man liefert an mobile User kürzeren Content, weil davon ausgegangen wird, dass User hier gerne weniger lange Texte konsumieren.
Was Sie tun können:
Kontrollieren Sie, ob Ihre mobile Version in der Optimierung der Desktop-Variante entspricht. Vereinheitlichen Sie die Optimierung und achten Sie darauf, dass auch in der mobilen Version Ihre wichtigsten Landing Pages genügend Linkjuice bekommen.
Sollten Sie responsive Inhalte ausliefern, achten Sie darauf, dass sowohl Desktop- als auch mobiler Content zunächst im DOM-Content geladen werden. Anschließend wird je nach Device der nicht benötigte Text über CSS ausgeblendet. Hier ergibt sich für Sie eine interessante Möglichkeit: Da der Crawler beide Contentarten herunterläd, haben Sie die Möglichkeit in den Texten leicht zu variieren und Keywordvarianten und Synonyme zu verwenden. So decken Sie mit Ihrem Content eine möglichst große Menge an Relevanz ab.

Sprechen Sie uns unverbindlich an und lassen Sie sich von uns beraten.
Kommentieren Sie diesen Artikel!
Schreiben Sie einen Kommentar und Sie bekommen zeitnah eine Rückmeldung von uns.
Danke für deinen empfehlenswerten Beitrag. Viele gute Tipps und Vorgehensweisen konnte ich für mich mitnehmen. Generell habe ich in der Vergangenheit immer versucht alle Geräte zu prüfen und meist mit @media feinjustiert. Gute Erfahrung bisher - jedoch nciht durchgängig optimal . Beste Grüsse Christoph
Hallo Christoph,
freut mich sehr, dass der Artikel hilfreich für Sie war!
Was ich dieses Jahr nur noch einmal mehr empfehlen kann, ist Google Pagespeed Insights. Mittlerweile hat Google hier Lighthouse-Daten integriert, wodurch die Optimierungsvorschläge für die Seitengeschwindigkeit noch mal viel konkreter und durchsichtiger geworden sind.
Freudiges Optimieren!
Lucas
vielen Dank für den tollen Beitrag und die überaus nützlichen Infos! lg Daniel
Hallo Daniel Jenny,
es freut mich sehr, wenn der Artikel Ihnen weitergeholfen hat.
Wie schon oben genannt kann ich für die Optimierung in 2019 wärmstens die neue Versions von Google Pagespeed Insights empfehlen.
Pagespeed ist schon lange kein Geheimtipp mehr und mit den neuen Lighthouse-Daten vereinfacht uns Google die Optimierung enorm!
Ich wünsche Erfolg bei der Optimierung und viele Mobile User!
Lucas