Erfolgreich in Google Shopping - die 4 wichtigsten Grundlagen einfach erklärt
Lesedauer: 7 min

Was ist Google Shopping und warum braucht man das?
Dass Google die größte Suchplattform der Welt ist, ist allgemein bekannt – doch wussten Sie auch, dass Google gleichzeitig die größte Werbeplattform der Welt darstellt?
Weltweit werden täglich circa 4 Milliarden Suchanfragen an Google gestellt – das entspricht ungefähr 3 Millionen Suchanfragen pro Minute. Ein großer Anteil dieser Anfragen stammt von Nutzern mit einem hohen Kaufinteresse. Sie suchen über Google nach ihren gewünschten Produkten, um diese anschließend bequem nach Hause zu bestellen. Um diesem Kaufinteresse gerecht zu werden, stellt Google seinen Shopping-Dienst zur Verfügung; mit ihm können Online Shop-Betreiber ihre Produkte direkt auf Google bewerben.
(Beispiel: Google Shopping Anzeigen)
Sobald ein Nutzer nach dem entsprechenden Artikel oder einem verwandten Suchbegriff sucht, wird ihm das passende Produkt direkt über oder neben den Suchergebnissen angezeigt. Google übernimmt damit bereits einige Arbeit für Sie und bietet nur den Nutzern Ihre Produkte an, die mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Kauf abschließen werden. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist Ihren Shop entsprechend auf die Dienste von Google Shopping auszurichten und Google Ihren Produktfeed zur Verfügung zu stellen. Wie genau das funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel.
Beispiel gefällig?
Insbesondere das Google Suchnetzwerk, sowie Google Shopping sorgen für eine besonders hohe Conversion-Rate, da die Nutzer über ihre Suchanfrage bereits eine starke Kaufbereitschaft äußern. So gelang es uns - bei unserem Kunden meingartencenter24 - die Conversions um ein Zehnfaches zu erhöhen, wodurch innerhalb der ersten vier Jahre ein achtstelliger Umsatzbetrag erreicht werden konnte. Hier mehr zu der Erfolgsgeschichte mit meingartencenter24 »Was braucht man für Google Shopping?
Damit Sie Produkte Ihres Online Shops auf Google bewerben können, ist ein wenig Vorbereitung nötig. Die wichtigsten Schritte sind dabei die folgenden:
1. Sie benötigen einen Produktfeed
Der Produktfeed ist eine Liste all Ihrer Produkte mit grundlegenden Informationen wie Preis, Marke, Bildinformationen oder dem Link zu Ihrer Seite. Abhängig von den Produkten ist die Bereitstellung verschiedener Informationen verpflichtend, empfohlen oder optional. Eine genaue Einteilung finden Sie entweder bei Google oder oft übersichtlicher auf Expertenseiten.
(Ein Produktfeed im Texteditor)
Um einen solchen Produktfeed zu generieren, benötigen Sie im Normalfall ein spezielles Modul, Plugin oder Erweiterung für Ihr Shopsystem. Ist dieses einmal installiert und eingerichtet, muss der Feed nur noch an Google übermittelt werden, damit den Nutzern Ihre Produkte angeboten werden können.
2. Sie müssen sich im Google Merchant Center anmelden
Das Merchant Center ist die Plattform, auf der Sie Ihren Produktfeed hochladen und alle Informationen rund um diesen verwalten. Hier werden Ihnen Warnungen und Empfehlungen angezeigt, falls Ihre Produkte gegen die Google Richtlinien verstoßen sollten oder Optimierungspotential bieten. Außerdem können Sie hier Upload-Zeitpläne erstellen und Ihre Produkte direkt einsehen.
3. Sie müssen einen Google Ads Account erstellen
Die zweite wichtige Plattform von Google, auf der Sie präsent sein müssen, ist Google Ads (ehemals Google Adwords). Einmal mit dem Merchant Center verknüpft, findet hier die Kosten- und Preisverwaltung Ihrer Anzeigen statt. Sie können Ihre Produkte in Produktgruppen ordnen und für diese Gebote festlegen, mit denen Sie Häufigkeit steuern, mit der Ihre Artikel auf Google Shopping angezeigt werden. Außerdem können Sie hier alle betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz und Rentabilität ablesen und Ihre Ausgaben dementsprechend anpassen.
Google Shopping - Die 4 wichtigsten Tipps und Tricks
Die Grundlage, auf derer Sie Produkte auf Google bewerben, ist Ihr Produktfeed. Aber Feed ist nicht gleich Feed – bei seiner Erstellung, Gestaltung und Bewerbung gibt es ein paar Tipps und Tricks, die Sie von der Konkurrenz abheben werden.
1. Datenvollständigkeit
Damit Ihre Daten von Google nicht benachteiligt oder im schlimmsten Fall abgelehnt werden, sollten Sie einen vollständigen Feed an Google übermitteln. Hierbei gibt Google bestimmte Attribute vor, die in Ihrem Feed auf jeden Fall spezifiziert werden müssen, damit keine Produkte gesperrt werden – aber auch diejenigen Attribute, die von Google nicht als verpflichtend vorgegeben werden, sollten Sie in jedem Fall abdecken. Aus unserer eigenen Erfahrung können wir sagen, dass Google häufig Produkte benachteiligt und damit seltener für die Anzeigenschaltung auswählt, denen Attribute fehlen.
Ein wichtiges Beispiel für eines dieser Attribute ist die sogenannte GTIN oder Global Trade Item Number. Sie ist eine vom Hersteller vergebene Identifikationsnummer und für alle Produkte Pflicht, die an Google übermittelt werden. Sollten Sie keine GTIN oder eine andere Produktkennzeichnung (wie z.B. die MPN) angeben, kann es passieren, dass Google die entsprechenden Produkte sperrt und diese nicht mehr beworben werden.
2. Optimierungen
Sobald Ihr Produkt also alle von Google geforderten Attribute abdeckt, wird es in jedem Fall beworben – das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass es jedem relevanten Nutzer zu jeder Zeit angezeigt wird. Google bevorzugt – auf der Grundlage der angegebenen Informationen – bei der Anzeigenschaltung einige Produkte vor anderen. Mit ein paar einfachen Optimierungen in Ihrem Feed können Sie sich dabei von der Konkurrenz abheben.
Um eine hohe Sichtbarkeit Ihrer Produkte zu gewährleisten, sollten Sie sicherstellen, dass diese alle relevanten Keywords enthalten, um von den Nutzern gefunden zu werden. Stellen Sie sich vor, wonach ein (unbedarfter) Nutzer, dem Sie Ihr Produkt präsentieren möchten, bei Google suchen könnte, und sorgen Sie dafür, dass diese Begriffe in den Attributen Ihres Artikels vorhanden sind. Im Optimalfall enthält bereits der Titel alle relevanten Informationen, sodass dem Nutzer auf den ersten Blick klar ist, was hier beworben wird. Bietet sich hier nicht die Möglichkeit, können Sie auch in der Beschreibung zahlreiche weitere Keywords unterbringen.
(Beispiel für die Darstellung von Anzeigentiteln)
Der Titel ist das Herz Ihrer Shoppinganzeige; mit ihm entscheidet sich häufig, ob der Nutzer auf Ihr Produkt klickt oder nicht. Neben den prägnanten Keywords sollte dieser deshalb die wichtigsten Informationen zu Ihrem Produkt in ansprechender Form enthalten. Beginnen Sie Ihren Produkttitel mit der Marke – vor allem bei bekannten Marken kann dies ein entscheidendes Kaufargument sein. Achten Sie darauf, die Zeichenanzahl der Titelbeschreibung optimal auszunutzen und denken Sie daran, möglichst viele für den Nutzer relevante Informationen in einer möglichst überzeugenden Form darzustellen. Alle zusätzlichen Informationen, die für einen potentiellen Käufer relevant sein könnten, können Sie der Beschreibung hinzufügen. Zusätzlich zu dieser sollten Sie außerdem so viele weitere Attribute wie möglich ausfüllen, egal ob diese notwendig sind oder nicht – je mehr Informationen Sie Google zu Ihrem Artikel anbieten, umso besser! So können Sie beispielsweise Farben angeben. Achten Sie hierbei darauf, Grundfarben und nicht etwa spezifische Farbnuancen zu verwenden; diese können von Google besser verarbeitet werden. Spezifischere Informationen können Sie dann wiederum dem Titel oder der Beschreibung hinzufügen.
3. Merchant Center Probleme
Als Hilfestellung für die oben beschriebenen Optimierungen können Sie das Merchant Center verwenden – dieses zeigt Ihnen als Schnittstelle zwischen Google Shopping und Ihrem eigenen Shop genau die Probleme an, die in Ihrem Datenfeed auftreten. Anhand dieser Meldungen können Sie effektiv Ihren Feed optimieren.
(Screenshot: Google Merchant Center)
Die Fehlermeldungen gliedern sich in drei Kategorien auf: Konto, Feeds und Artikel.
In den ersten beiden Bereichen tauchen im Normalfall selten Probleme auf, allerdings haben diese im Falle eines Falles höchste Priorität. Probleme in beiden Kategorien können in letzter Konsequenz zur Sperrung Ihres Kontos führen. Die Artikel-Kategorie bezieht sich auf Probleme in Ihrem Produktfeed, die Sie lösen sollten, um eine höhere Datenqualität zu erreichen. Auch hier gibt es wiederum Unterkategorien: Fehler, Warnungen und Benachrichtigungen. Bei Fehlern werden die betroffenen Produkte abgelehnt und können nicht beworben werden, solange das Problem besteht. Warnungen werden zwar beworben, können aber mit der Zeit abgelehnt werden; außerdem werden diese Artikel erfahrungsgemäß bei der Anzeige benachteiligt. Es ist also dringend zu empfehlen, diese nicht einfach zu ignorieren, sondern zu optimieren, um eine ungestörte Anzeigenschaltung zu gewährleisten. Benachrichtigungen haben eine niedrigere Priorität und sind als Vorschläge zu verstehen, mit denen Sie Ihren Datenfeed weiter verbessern können.
Tipp: In unserer Übersicht zu Merchant Center Problemen haben wir erfahrungsbasierte Lösungen für einzelne Fehlermeldungen, die im Merchant Center auftreten können, zusammengefasst.
4. Google Ads Struktur und Gebotshinweise
Nachdem Sie Ihre Produktdaten optimiert haben und Ihr Feed korrekt im Merchant Center verarbeitet wird, folgen der Aufbau und die Strukturierung Ihres Google Ads Kontos. Hier haben Sie es in der Hand. Wie bei Textanzeigen werden Ihre Produkte via CPC-Modell ausgeliefert. Sie zahlen also pro Klick auf Ihre Anzeige, werden aber nur dann auch angezeigt, wenn Ihr Gebot hoch genug ist. Die richtige Struktur im Google Ads Konto ist deshalb besonders wichtig, damit folgende unangenehme Probleme vermieden werden:
- Sie haben zu hohe Kosten pro Klick. Ihre Anzeigen sind deshalb nicht rentabel oder Sie geben vielleicht sogar mehr für Werbung aus, als Sie durch diese einnehmen.
- Ihre Produkte werden gar nicht erst beworben, da die Gebote zu niedrig sind. Sie erreichen also keine Kunden.
(Screenshot: Google Ads)
Für Einsteiger empfehlen wir folgende Tipps zur Kontoeinrichtung:
Legen Sie eine für Ihren Shop sinnvolle Struktur fest. Wenn bei Ihren Produkten die Marke im Vordergrund steht, ordnen Sie die Produkte auch nach dieser, um die CPC-Setzung an jenes entscheidende Attribut anzupassen. Sind eher die Produktkategorien das signifikante Unterscheidungsmerkmal, ist es zu empfehlen, die Kontostruktur hierauf auszurichten. Auch kann es häufig erfolgreich sein, eine Kampagne für Ihre Topseller zu erstellen, in die Sie Ihre umsatzstärksten Artikel einordnen und separat verwalten können. Bei all diesen Strukturierungen können Sie weitere Untergliederungen vornehmen und für jeden dieser feingliedrigen Bereiche separate CPCs festlegen. Der Zweck und große Vorteil einer so feinen Struktur besteht darin, dass sie immer die passenden Gebote setzen können und damit gezielt die Kosten in der Hand haben - so geben Sie nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig aus. Das Ziel ist es, die CPCs effizienter, passender und vor allem feingliedriger zu platzieren, um Ihre Resonanzwerte und somit den Erfolg Ihrer Shopping-Kampagnen mittelfristig effektiv zu maximieren.

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Bin durch Zufall auf den Artikel gestoßen und hab ihn gleich mal gebookmarkt. Daumen hoch!
Schön beschrieben.
Hallo Rene
Vielen Dank für deinen Artikel über diese Google-Shopping-Optimierungs-Geschichte.
Sehr informativ! Was ich an Information noch suche und bisher nirgends gefunden habe im Web ist, wie ich mehrere Shopping Kampanien erstellen kann (jeweils mit unterschiedlichen Produkten). Geht das überhaupt?
Viele Grüsse
Andreas
Hallo Andreas,
mehrere Shopping Kampagnen mit unterschiedlichen Produkten zu erstellen ist in AdWords kein Problem. Dies lässt sich in den Kampagneneinstellungen unter dem Punkt "Inventarfilter" einstellen (in der neuen AdWords Oberfläche müssen Sie dazu erst die erweiterten Einstellungen ausklappen). Dort können Sie für jede Kampagne eine Bedingung (welche natürlich im Feed vorhanden sein muss) definieren, nach der gefiltert werden soll. Beispiel: Marke = YXZ.
Tipp: Prinzipiell lässt Google nur folgende Anforderungen als Filter zu: Kategorie, Marke, Artikel-ID, Zustand, Produkttyp, Kanal und Kanalexklusivität. Sie können die Filter jedoch individualisieren, indem Sie Benutzerdefinierte Labels verwenden. So können Sie beispielsweise auch nach Preis unterteilen.
VG, René
Hallo René
Stolpere nach 1 Jahr Pause zum 2. Mal durch die Fülle in Google AdWords und bin beim Googlen erneut auf deine Seite gestossen. Wie schon letztes Jahr finde ich interessante Hinweise und Tipps! Ist schon erstaunlich, wie schnell man einmal Gelerntes wieder vergisst. Aber zum Glück gibt es Seiten wie Deine!
Vielen Dank!
Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für das Lob. Wir wollen natürlich noch viele weitere relevante und nützliche Artikel veröffentlichen. Da kann solch eine Motivation nie schaden :)
Einen guten Start in das neue Jahr,
René
Hallo René,
danke für den Artikel. Auch schön zu sehen, dass er aktualisiert wird. Bin auch über Google darüber gestolpert, da ich mit meiner Google Shopping Kampagne zwar grundsätzlich zufrieden bin, aber mehr Einstellmöglichkeiten vermisse.
Durch Deinen Artikel bin ich erst auf die Idee gekommen, den Feed aufzuteilen und für meine verschiedenen Produktkategorien einzelne Feeds zu erstellen die ich dann verschieden bewerben kann (hohe Marge, mehr CPC; niedrige Marge, weniger CPC, etc). Eigentlich einfach, aber bin ich selbst auch nie drauf gekommen.
Bevor ich Deinen Artikel gelesen hab bin ich heute im Rahmen meiner Recherche zuerst auf das Thema GoogleShopping Promotions gestoßen (auf englisch allerdings). Und gerade habe ich gesehen, dass bei Euch dazu auch ein Artikel vor kurzem Veröffentlicht wurde (von Lena https://www.trafficdesign.de/knowhow/google-adwords/merchant-promotions-...).
Wunderbar! Ich komme jetzt wohl öfters bei Euch vorbei :)
Arno.
Hallo Arno,
vielen Dank für das positive Feedback. Das gebe ich natürlich gerne direkt auch an Lena weiter :)
Beste Grüße,
René