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Google Ads Conversion Tracking trotz Safari & Firefox Tracking Prevention

Von
Rene Beineke
26.09.2018
Lesedauer: 6 min
Google Ads Conversion Tracking trotz Safari & Firefox Tracking Prevention

Mitte August bekamen wir eine dringliche E-Mail von Google: "Einige oder alle Conversion-Tags" unserer Kunden würden mit dem Erscheinen von Safari 12 nicht mehr richtig funktionieren beziehungsweise gar keine Konversionen über Apples hauseigenen Browser mehr messen können. Da Online Marketing ohne richtige Erfolgsmessung nur halb so schön ist, haben wir das Problem sehr ernst genommen. Leider hielt sich Google in der gleichen E-Mail mit Erklärungen und Lösungen sehr zurück. Deswegen haben wir die wichtigsten Infos nun für Sie zusammengefasst. In folgendem Artikel erklären wir genau, welche Tags betroffen sind und empfehlen die besten Lösungsansätze für verschiedene Konstellationen.

Google Ads Conversion Tracking trotz Safari & Firefox Tracking Prevention

Was ist passiert?

Im Juni 2017 hat Apple angekündigt, dass in der kommenden Safari Version 12 die sogenannte Intelligent Tracking Prevention 2.0 integriert sein wird. Für Werbetreibende lässt sich dieses Update auf die Segmentierung von Cookies in First und Third Party herunterbrechen.

First Party ist die Bezeichnung für Cookies, die von der gleichen Website erstellt werden, auf der sie auch aktiv sind. Third Party Cookies sind solche, die auf einer bestimmten Website aktiv sind, jedoch nicht von dieser erstellt wurden.

Dies bedeutet, dass Safari alle Third Party Cookies nur noch 24 Stunden nach dem letzten Besuch der zugehörigen Website zulässt. War man länger als einen Tag nicht mehr auf der entsprechenden Website, werden deren Third Party Cookies geblockt. Für First Party Cookies gibt es nach wie vor keine zeitliche Begrenzung. Konversionen (und Retargeting) lassen sich also nur noch über First Party Cookies messen. Damit dies funktioniert, reicht es also nicht mehr aus, das Conversion Tracking Tag für sich allein auf der Abschlussseite zu implementieren und den jeweiligen Nutzer mit dem von Google Ads erstellten Cookie abzugleichen. Der Cookie muss bereits auf der Zielseite der Domain selbst erstellt werden. Dafür hat Google ein neues Tag zur Verfügung gestellt: Global Site Tag (oder kurz: gtag.js)

Firefox nennt das Äquivalent Tracking Protection, welches bereits seit Anfang 2018 aktiv ist. Nutzer mussten dieses Feature bis jetzt jedoch manuell aktivieren. Es ist aber davon auszugehen, dass mehr und mehr Browser in Sachen Datenschutz nachziehen. 

Welche Tracking-Konstellationen sind betroffen?

Über die letzten Jahre hat Google die Ads und Analytics Tags häufiger angepasst. Deshalb lässt sich mittlerweile eine Vielzahl an Lösungen in der freien Wildbahn entdecken.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Tracking Lösung auf Ihrer Website aktiv ist, empfehlen wir Ihnen den Google Tag Assistant, dessen Verwendung wir in unserem dedizierten Tracking Artikel genauer erklären. 

Wir haben uns in diesem Artikel auf die für Google Ads relevanten Lösungen konzentriert. Am weitesten verbreitet sind folgende Setups:

  • Conversion Tracking direkt über Google Ads (ehem. Adwords) via conversion.js oder gtag.js
  • Conversion Tracking über Google Analytics via ga.js, analytics.js (beide mitlerweile veraltet) oder gtag.js
  • Conversion Tracking über den Google Tag Manager

Benutzen Sie eine der Lösungen über Google Analytics, befinden Sie sich wahrscheinlich in der besten Ausgangslage, da Sie in diesem Szenario höchstwahrscheinlich nichts ändern müssen. Trotzdem empfehlen wir Ihnen, dass Sie das bestehende Setup zumindest überprüfen. Anhand folgender Tabelle können Sie schnell und einfach ablesen, inwieweit Sie betroffen sind:

Tracking ArtTracking
funktioniert?
Empfohlene Lösung
Google Ads: conversion.js neinLösung C (einfach), Lösung A oder B (langfristig). 
Google Ads: gtag.jsje nach
Implementierung
Wenn Sie bereits das Global Site Tag benutzen, haben Sie dieses wahrscheinlich nach Googles Anforderungen (auf jeder Unterseite) eingebaut.
Dies entspricht Lösung B. Falls das Tag nur auf der Abschlussseite eingebaut wurde, sollten Sie die genannte Lösung unbedingt vervollständigen. 
Google Analytics: ga.jswahrscheinlich

 

Bei den Lösungen über Google Analytics müssen Sie lediglich sicherstellen, dass Google Ads und Analytics korrekt verknüpft wurden (Lösung C). ga.js ist jedoch schon mehrere Jahre veraltet. Wir empfehlen deshalb trotzdem auf das moderne gtag.js umzusteigen.
Google Analytics: ga.jswahrscheinlichBei den Lösungen über Google Analytics müssen Sie lediglich sicherstellen, dass Google Ads und Analytics korrekt verknüpft wurden. (Lösung C)
Google Analytics: conversion.jswahrscheinlichBei den Lösungen über Google Analytics müssen Sie lediglich sicherstellen, dass Google Ads und Analytics korrekt verknüpft wurden. (Lösung C)
Google Tag Manager
 
je nach
Implementierung
Conversion Tracking über den Google Tag Manager entspricht immer automatisch der neusten Tag-Version. Sie müssen jedoch unbedingt die sogenannte Conversion Verknüpfung einrichten und den dazugehörigen Trigger auf alle Seiten einstellen. Mehr dazu in Lösung A
Working Dog

Alles klar? Dann gehts weiter!

Conversion Tracking Lösungsempfehlungen

In der anfangs erwähnten Mail von Google wird lediglich empfohlen, auf eine Sitewide-Tag-Lösung umzusteigen. Im Prinzip gibt es jedoch drei verschiedene Möglichkeiten funktionstüchtiges Conversion Tracking sicherzustellen. Welche davon die richtige bzw. effizienteste ist, hängt zum größten Teil von Ihrer individuelle Ausgangslage ab: 

Lösung A: Der Google Tag Manager

Eine Implementierung mit dem Google Manager bietet sich vor allem dann an, wenn Sie diesen bereits nutzen oder perspektivisch planen auf Googles vielseitigen Tag Container umzusteigen. Ist der Tag Manager einmal vollständig eingerichtet, müssen Sie nur sicherstellen, dass folgende zwei Tags korrekt eingerichtet wurden:

  1. Das Google Ads Conversion Tracking Tag
    • Als Trigger wollen Sie höchstwahrscheinlich die Bestellbestätigungsseite oder eine entsprechende Abschlussseite (oder -aktion) für Ihre jeweilige Conversion festlegen.
    • Um variable Werte, wie zum Beispiel den jeweiligen Bestellumsatz zu tracken, müssen Sie eine entsprechende Datenschichtvariable übergeben.
  2. Die Conversion Verknüpfung
    • Die Conversion Verknüpfung muss auf jeder Unterseite ausgelöst werden und stellt sicher, dass der First Party Cookie direkt beim Besuch der Zielseite gesetzt wird.

Eine detaillierte Einführung in den Google Tag Manager finden Sie in unserem offiziellen Guide. 

Vorteile
Die vielleicht langfristigste und zukunftssicherste Lösung, da die Tag-Vorlagen automatisch von Google aktualisiert werden
Die Bedienung ist einfach und intuitiv
Viele weitere Anwendungsmöglichkeiten, wie z.B. Google Analytics und Facebook Events oder das Erstellen von Cookies
Nachteile
Die Verbreitung von hochwertigen Plugins zur Implementation ist aktuell geringer als bei den Alternativen
Bei einer manuellen Implementation müssen Sie sich mit Datenschichtvariablen beschäftigen, um wichtige Metriken wie Umsatz oder Produkt IDs ansprechen zu können
Eventuell müssen Sie Ihre Datenschutzerklärung um einen Abschnitt zum Tag Manager ergänzen

Lösung B: Global Site Tag 'gtag.js'

Der Global Site Tag ist Googles neuer universeller Tracking Code. Dieser muss auf jeder Unterseite Ihrer Website im <head> eingebaut werden und kann dann je nach Kontext verschiedene Funktionen erfüllen. Gemäß dem Ansatz "One Tag to Rule Them All", dem Facebook bereits folgt, können über den Global Site Tag verschiedenste Trackinglösungen initialisiert werden. Sie können also Google Analytics, Google Ads Conversion Tracking und Retargeting über ein und dasselbe Tag einbauen. Wichtig ist, dass Sie das Tag auf jeder Unterseite einbauen (auch wenn Sie nur die Google Ads Conversion Tracking Funktion benutzen wollen), damit der Cookie direkt auf der Zielseite gesetzt werden kann. Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel zu Google Ads Conversion Tracking & Remarketing oder direkt bei Google.

Vorteile
Ein Tag für Google Analytics, Google Ads Conversion Tracking und Retargeting
Ähnelt den bisherigen Standard-Conversion Tracking Lösungen
Nur geringfügige Änderungen des Datenschutzes nötig
Nachteile
Das bestehende Tracking muss komplett überarbeitet werden
One Tag to Rule Them All

One Tag to Rule Them All

Lösung C: Google Analytics und Google Ads verknüpfen

Wenn Sie neben Google Ads auch Google Analytics benutzen und dessen Code richtig implementiert wurde, müssen Sie lediglich sicherstellen, dass Tools miteinander verknüpft worden sind. Das Conversion Tracking greift dann auf den durch Analytics gesetzten Cookie zurück und gewährleistet so ein funktionierendes Tracking. Führen Sie folgende Schritte durch, um zu überprüfen, ob die Verknüpfung korrekt eingestellt ist:

  1. Klicken Sie im Google Ads Konto auf Tools > Verknüpfte Konten und anschließend auf Google Analytics.
  2. Überprüfen Sie, ob unter Datenansichten die Schalter bei Verknüpfen und Websitemesswerte importieren aktiviert sind. Falls nicht, folgen Sie folgender Anleitung von Google
    Google Ads und Analytics verknüpfen
  3. Wichtig: Auto-tagging muss in Google Ads aktiviert sein.

 

Vorteile
Kann im besten Fall mit wenigen Mausklicks umgesetzt werden
Keine Änderungen an der Seite oder dem bisherigen Setup nötig
Keine Änderungen des Datenschutzes nötig
Nachteile
Die am wenigsten zukunftsträchtige Lösung, da die Tags weiterhin veraltet sind

Fazit

Eine einheitliche Lösung für Googles Tag-Wirrwarr war schon lange überfällig. Zwar ist der entstandene Zeitdruck durch das Safari 12 Update nicht die wünschenswerteste Ausgangslage, aber dass zukünftig (wie bei Facebook) nur noch mit einem Tag für alle Usecases (Google Analytics, Conversion Tracking, Retargeting, Google Tag Manager) hantiert werden muss, macht die technische Seite der Performance Messung definitiv einfacher. Wir sehen der Entwicklung positiv entgegen.

Für welche Lösung haben Sie sich entschieden und hat die Implementation bei Ihnen reibungslos funktioniert? Haben Sie Fragen oder Ergänzungen zu unseren Vorschlägen?

https://www.trafficdesign.de/sites/default/files/styles/twittercard/public/twitter-card-conversion-tracking-update_0.jpg?itok=QS1CI79x
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Rene Beineke
Ich hätte gerne einen Hund, eine Katze, eine Ziege, eine Landschildkröte und ein Flughörnchen, will aber gleichzeitig auch in der Stadt wohnen. Bis dieses Dilemma geklärt ist, konzentriere ich mich auf ausgeklügelte Online Marketing Strategien & die besten Potenziale für unsere Kunden.

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